Qualität der Natur #2

Innehalten

21./22. Dezember

Es ist die Zeit von Chaos und Stille. der tiefste Punkt im Zyklus.
Das Leben scheint still zu stehen, doch das Neue wartet bereits mit angehaltenem Atem.

Die Zeit des
Innehaltens.

21./22. Dezember

 
 
 
 

Was geschieht jetzt in der Natur?

Am 21. Dezember ist ein Wendepunkt. Wintersonnenwende – die Sonne steht am Tiefpunkt ihrer Bahn, die Tage sind kurz, die Nächte die längsten im Jahr. Meist bedeckt eine Schneedecke das Land, alles ruht. In der Erde bereiten sich die Organismen ganz langsam auf neues Wachstum vor. Nach außen ist nichts erkennbar. Das Licht nimmt nur ganz langsam, kaum merkbar zu.

Bis vor ca. 200 Jahren lebten 80% der Menschen von und in der Landwirtschaft. Sie waren ganz alltäglich in die Naturrhythmen eingebunden. Die Zeit des Winters war eine Zeit des Rückzugs ins Haus, des nach Innen Gehens. Die schweren körperlichen Arbeiten wurden weniger, auch wegen des kurzen Tages. Also blieb Zeit zum Ruhen, für Arbeiten im Haus, zum Rückschau halten, Geschichten erzählen, Schlafen.

Der Körper durfte ruhen – und das tut das Immunsystem heute noch! Es ist in den Wintermonaten auf Ruhe eingestellt, die Körperfunktionen laufen langsamer als im Sommer! Kein Wunder, dass wir für Infekte (wie immer sie dann heißen, von Husten über Grippe zu Entzündungen) besonders anfällig sind.

Es ist an der Zeit, zu entschleunigen, langsamer zu werden und unsere eigenen Rhythmen zu spüren und leben. Es ist die Zeit , die eigenen, tief liegenden Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte in der Stille und Ruhe auftauchen zu lassen, sie zu sehen und wirken zu lassen. Und ausreichend zu schlafen. Schlaf ist die natürlichste und größte Regenerations- und Heilquelle, Krafttankstelle, die wir haben. Schlaf stärkt das Immunsystem. Im Schlaf verarbeiten und integrieren wir was wir tagsüber erfahren und gelernt haben.

 

I. Persönliche Entwicklung

Innehalten, Stille, tiefster Punkt, Kontemplation, Chaos – daraus entsteht Wandlung, Presencing, Wendepunkt.

III. Rituale

Entspannungsritual, Wunschritual – „die etwas andere Weihnachtsfeier“ …

II. Projektentwicklung

Entschleunigung, „Orte der Stille“ finden, aus der Metaebene betrachten, soviel wie möglich ruhen lassen, nichts wollen, sich mit der tiefsten Quelle verbinden und aus dem Nullpunkt das Neue entstehen lassen; Netzwerke pflegen, Verbündete finden → Resilienz schaffen.
Aus dem Chaos die neue Ordnung entstehen lassen. Vernachlässigtes hervorholen.
„Kassasturz“: Themen, Aufgaben, Ressourcen und Defizite erkennen. Den Wendepunkt erlauben:
„Wendepunkte sind Umwendung und Loslassen. Das Individuum schaut durch seine Augen oder unsere Wahrnehmung beginnt, vom Ganzen her stattzufinden. Als Einzelne sehe ich mich als Teil des Systems („Balkonperspektive“) und gleichzeitig sehe ich den Prozess, der das Ganze hervorbringt. Die Wahrnehmung findet nicht mehr nur von einem einzelnen Punkt aus statt, sondern von mehreren Punkten gleichzeitig, von dem den Kontext umgebenden Feld. Das Feld, das sich kennt.“ – Prof. Eleanor Rosch, Kalifornien, führende Kognitionsforscherin, „Primary Knowledge“

Schloss Eschelberg Winter Aussicht.jpg

„Dem aus sich Werdenden zu lauschen – dem Weg des Wesens in die Welt – wie will es verwirklicht werden?“

– Martin Buber

IV. Entsprechung im Unternehmen – Leadership-Qualität:

 
 

INNEHALTEN

 

Raum öffnen für weites schräges offenes ungewöhnliches maßloses verrücktes Denken. Betrachtungen von der Metaebene oder aus der größten Tiefe, dem Presencing.
Presencing ist ein Begriff, den Claus Otto Scharmer geprägt hat. Er setzt sich zusammen aus Sensing und Presence = sich mit der Quelle der höchsten Zukunftsmöglichkeit verbinden und ins JETZT bringen.
„Presencing“ ist eine Bewegung, in der wir unserem Selbst aus einer entstehenden Zukunft heraus begegnen. Zukunft ist die Kunst, in der das Dasein in seinem eigensten Seinskönnen auf sich zukommt.“ – C. O. Scharmer
Beim Sensing/Hinspüren verschiebt sich der Ort der Wahrnehmung zum gegenwärtigen Ganzen. Beim Presencing verschiebt sich der Ort der Wahrnehmung zur Quelle eines möglichen zukünftigen Ganzen.

Innehalten ist nicht immer „Nichtstun“, Innehalten ist aber gewiss „nicht das Übliche tun“. Und manchmal ist einfach Warten dran, wie bei einer Geburt:

„Es ist wichtig das Wesen der Geburt zu achten. Manchmal ist einfach warten dran. Wir wollen oft nach der Geburtszange greifen, aber es ist normalerweise besser, das Wesen der Geburt zu erkennen und zu achten“. – Karen Speerstra, gelernt von Hebammen


Podcast „Innehalten am Weg der Königin“ – eine Episode mit Regina Schlager, Zürich

Regina Schlager und Veronika Lamprecht sprechen über Essenz und Innehalten, die momentane Jahreszeitqualität: Warum es wichtig ist, gerade für Frauen, sich an den Rhythmen der Natur zu orientieren. Und wie das möglich wird. Link zum Blogartikel mit Hintergrundinfo
Direkter Link zum Audio: Podcastaufzeichnung hier nachhören

Wie kann Innehalten in unserem hektischen Alltag gelingen? In diesem Video findest du praktische Anregungen und Geschichten dazu. Länge: 10:46

 

Die 8 Qualitäten der Natur

V. Fragen zur Vertiefung der Gaia-Zeitqualität „Innehalten“

 
 

+ Wie kann wieder Entschleunigung erfolgen?

+ Was können Orte der Stille im Unternehmen sein?

+ Wie erreichen Führungskräfte eine Haltung des „Presencing“ (C. O. Scharmer) ?

+ Wie kann die Beziehung unter den MitarbeiterInnen gestärkt werden?

+ Welche innovativen Ideen, Prinzipien, Projekte gibt es, die wir bisher nicht sehen konnten? Und die jetzt bereit zur „Geburt“ sind?

+ Was wird auf keinen Fall mehr fortgeführt?

 

+ Was wird auf keinen Fall mehr fortgeführt?

+ Wie können innovative Ideen, Prinzipien, Projekten mit den MitarbeiterInnen gemeinsam erträumt und umgesetzt werden? Wie können die MitarbeiterInnen in bereits vorhandene Ideen eingebunden, vertraut gemacht werden?

+ Wie kann scheinbar Unmögliches weiter entwickelt werden?

+ Was ist heute in meiner Branche „state of the art“? Worin sind wir PionierInnen?

+ Haben wir eine lernende Organisation?


Weitere konkrete Beispiele aus der Unternehmenspraxis

Weitere konkrete Beispiele aus der Unternehmenspraxis, Methoden für eine nachhaltige, partizipative Führungskultur und Anregungen für Rituale sind im Buch „Natürlich erfolgreich – leben und wirtschaften nach dem Gaia-Prinzip“, im kostenfreien Newsletter, auf facebook und in den Blogbeiträgen zu finden! Wir freuen uns auf Fragen und Anregungen auch unter gaia@gaia-akademie.com!
Nächster Start des Lernganges „Weg der Königin – leben und führen aus der weiblichen Kraft, nach dem Gaia-Prinzip,“ Feber 2023 geplant!

Nächste Termine im Naturjahr